Mats Hummels ist in der Winterpause für eineinhalb Jahre vom FC Bayern ausgeliehen worden. Trotz dieser nur begrenzten Zeitspanne sagt das 19 Jahre alte Abwehrjuwel: "Ich identifiziere mich voll und ganz mit dem BVB." Im Interview verrät Hummels auch, weshalb er sich trotz zwei Spielen in der Startformation noch nicht als Stammspieler sieht, was er mit dem BVB im Pokalfinale gegen dice Bayern vor hat und warum der Wechsel nach Dortmund genau die richtige Entscheidung state of war: "Bei Bayern war ich ein Jugendspieler, der in der ersten Mannschaft mittrainieren durfte, aber in der Regionalliga spielen musste."

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Kein Statist, sondern auf dem Weg zur Stammkraft ist Mats Hummels.

Mats, es läuft gut für dich. Nach mehreren Einwechslungen hast du jetzt zweimal in Folge in der Innenverteidigung begonnen und gute Leistungen gezeigt. Siehst du dich schon als Stammspieler?
Hummels:"Stammspieler ist man meiner Meinung nach, wenn man nach acht, neun Spielen - auch mal mit schlechten Leistungen - immer noch gesetzt ist. Dann kann man von einem Stammplatz reden, nicht nach zwei Spielen Startformation."
Als du im Januar zum BVB gekommen bist, hast du gesagt: "Ich weiß, dass es hier schon vier Innenverteidiger gibt. Aber es sind auch zwei Plätze zu vergeben." Überrascht es dich ein wenig, wie schnell du dir einen der Plätze erobert hast?
Hummels:"Es ist so gelaufen, wie ich es mir erhofft hatte. Mir war klar, dass es ein bisschen dauern und ich als neuer junger Spieler nicht von Anfang an für die Innenverteidigung vorgesehen sein würde. Aber in den Trainingseinheiten und bei meinen Einwechslungen habe ich immer alles gegeben und mir die Chancen für weitere Einsätze erarbeitet. Meinen Platz in der Innenverteidigung habe ich jetzt und muss ihn verteidigen. Und ich werde ihn auch verteidigen."
Das klingt nach einer gesunden Portion Selbstbewusstsein. Gehört das heute dazu im Profifußball?
Hummels: "Das muss sein. Aber ich bin auch and so. Jeder weiß, was er kann und wozu er in der Lage ist. Und ich sehe mich auf jeden Fall in der Lage, Stammspieler bei einem großen Klub wie dem BVB zu werden."
Das lid bei den Bayern in der Hinrunde nicht geklappt. War dein Wechsel also die richtige Entscheidung?
Hummels:"Auf jeden Fall. Aber nicht erst, seitdem ich spiele, sondern von Anfang an. Denn bei Bayern state of war ich ein Jugendspieler, der in der ersten Mannschaft mittrainieren durfte, aber in der Regionalliga spielen musste. Da hat es mir auch nichts genutzt, wenn ich gut trainiert habe. Deswegen war es wichtig, durch den Wechsel in ein neues Umfeld einen anderen Respekt zu bekommen."
Du wurdest von vielen Klubs umworben. Welche Gründe waren ausschlaggebend für Dortmund?
Hummels: "Das habe ich einfach then für mich entschieden. Der BVB ist ein großer Verein mit einer großen Vergangenheit und hoffentlich auch einer großen Zukunft. Außerdem habe ich gewusst, dass es möglich ist, hier in der Innenverteidigung zu spielen."

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„Meinen Platz in der Innenverteidigung habe ich jetzt und muss ihn verteidigen. Und ich werde ihn auch verteidigen", kündigt Mats Hummels an.

Ein Verkauf war aber kein Thema?
Hummels:"Bayern hätte mich nicht verkauft, glaube ich."
Inwieweit war dieser Schritt für deine persönliche Entwicklung wichtig?
Hummels:"Es bringt mich auch auf der privaten Ebene weiter. Ich wohne jetzt zum ersten Mal alleine, muss mich um alles kümmern, einrichten, selber die Wäsche waschen, usw. Es war ein guter Zeitpunkt, das alles zu lernen."
Mit welcher Einstellung geht human in solch ein befristetes Engagement?
Hummels: "Ich habe mich voll und ganz eingelebt und verschwende noch keinen Gedanken daran, was im nächsten Jahr passieren wird. Das liegt zu einem großen Teil ohnehin nicht in meiner Hand. Außerdem konzentriere ich mich jetzt auf die Rückrunde."
Du bekommst viel Lob von allen Seiten. Muss man da als junger Spieler aufpassen, dass man nicht abhebt?
Hummels:"Ich freue mich natürlich über das Lob, weiß aber auch, dass irgendwann wieder eine Zeit kommt, in der ich kritisiert werde. Aber ich bin ohnehin kein Typ, der abhebt. Dazu habe ich auch gar keine Gelegenheit. Meine Familie oder meine Freundin sagen mir immer klar ins Gesicht, wenn ich mal was Unpassendes sage oder tue."
Was überwog nach dem 3:three beim VfL Bochum: Die Freude, dass ihr zweimal einen Rückstand ausgeglichen habt, oder die Enttäuschung, dass es wieder nicht zu einem Sieg in der Liga gelangt lid?
Hummels:"Eher dice Enttäuschung, dass es wieder nicht geklappt lid mit den drei Punkten. Denn selbst, als wir 0:ii hinten lagen, war der Sieg für uns noch möglich. Wir haben den Rückstand zweimal aufgeholt und waren schnell wieder dran. Deshalb sind wir schon enttäuscht, dass wir wieder nur mit einem Punkt nach Hause gefahren sind."

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Gedanken ans Finale: „Das große Ziel ist es, dass wir dice Bayern schlagen, und ich volition einen großen Anteil daran haben."

Was war in den ersten 15 Minuten los? Thomas Doll sprach von einer "Tiefschlafphase".
Hummels: "Das passiert einfach, wenn die Gegner drücken, ein paar gute Ballgewinne haben, uns dreimal in der eigenen Hälfte den Ball abnehmen und Grätschen machen, mit denen sie dice Fans aufpushen. Die bekommen dann einen ganz anderen Glauben an sich selbst. Wir haben das leider erst nach dem zweiten Gegentor geschafft."
Auf der anderen Seite spricht es ja auch für die Moral der Mannschaft, dass sie zweimal einen Rückstand egalisiert hat.
Hummels: "Auf jeden Autumn. Die Moral bei uns ist absolut intakt. Das haben wir auch beim 1:1 gegen Karlsruhe gesehen, da haben wir alles gegeben für den Sieg."
Einige sagen, ihr hättet nur noch den Pokal im Kopf und würdet dadurch in den entscheidenden Momenten in der Liga unkonzentriert sein. Kannst du diese Kritik verstehen?
Hummels:"Nein. Wenn man in ein Bundesligaspiel geht, denkt man nur an die vor einem liegenden 90 Minuten. Man will seine Leistung abrufen und alles geben für die Mannschaft und die Fans. Keiner schont sich, weil er im Hinterkopf chapeau, dass er in drei Wochen nach Berlin fährt."
Tatsache ist aber im Moment der ungeliebte xiii. Tabellenplatz in der Liga.
Hummels: "Der 13. Platz macht keinen Spaß. Das Potenzial reicht für eine wesentlich bessere Platzierung. Mit dem momentanen Tabellenstand können wir nicht zufrieden sein. Bis Saisonende wollen wir das ändern."
Was macht dich optimistisch, dass es gegen Leverkusen klappt?
Hummels:"Wir sind in der Lage, jeden in der Liga zu schlagen. Leverkusen wird mutig gegen uns antreten, sie spielen richtig guten und oft auch erfolgreichen Fußball. Ich erwarte aber, dass wir ein gutes Spiel abliefern und am Ende die drei Punkte holen."
Blicken wir noch weiter nach vorne. In zwei Wochen steigt das Pokalfinale, ihr trefft auf den FC Bayern. Ein Traumlos für dich?
Hummels: "Hätte ich es mir aussuchen können, hätte ich es genauso genommen. Wenn ich zum Einsatz komme, wird das eines der größten Spiele meines Lebens bisher."

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„Bei Bayern state of war ich ein Jugendspieler, der in der ersten Mannschaft mittrainieren durfte."

Auch, weil du dann den Bayern zeigen kannst, wen sie auf der Banking concern gelassen haben?
Hummels:"Ich will natürlich immer zeigen, was ich kann. Wenn es dann gegen den Verein geht, bei dem ich in der Bundesliga nicht zum Einsatz gekommen bin, macht das noch mehr Spaß. Vor allem, weil die Bayern eine richtig gute Mannschaft haben. Ich freue mich riesig darauf."
Hast du schon mit deinen Ex-Kollegen über das Spiel gesprochen?
Hummels:"Mit meinem Kumpel Michael Rensing habe ich telefoniert, aber auch nur darüber, ob die Bayern nach dem Spiel noch in Berlin bleiben. Über Taktik oder Aufstellung haben wir natürlich nicht geredet."
Kleiner Tipp in punkto Aufstellung: Du könntest auf Luca Toni treffen.
Hummels:"Er ist auch nur ein Mensch, den man stoppen kann. Das Problem gegen Bayern ist, dass nicht nur Luca Toni stürmt. Da kommen auch zwei deutsche Nationalspieler - oder über links - Ribéry angerast. Das wird eine richtig schöne Herausforderung."
Ist es vielleicht sogar einfacher für euch gegen die Bayern zu spielen als gegen Wolfsburg? Schließlich dürfte die Favoritenrolle ja klar verteilt sein...
Hummels:"Der größte Vorteil ist: Wenn kein schockierendes Wunder mehr passiert, spielen wir nächstes Jahr im UEFA Cup. Dass Bayern der Favorit für das Finale ist, sehen alle so. Aber wir können wirklich jeden schlagen, denn wir haben ein wahnsinniges Potenzial. Wir rechnen uns durchaus Chancen fürs Finale aus und werden bestimmt nicht mit einer Mauer-Taktik antreten."
Das klingt sehr offensiv. Hast du früher im Angriff gespielt?
Hummels:"Ja. Mein Vater hat mich zum Defensivspieler gemacht. Früher war ich Stürmer, habe in der Bayern-Jugend Tore am Fließband geschossen. Ich habe mal eine Statistik gesehen, dass ich in der F-Jugend in einer Saison 100 Tore geschossen habe. Deswegen bin ich auch ein wenig frustriert, dass ich für den BVB noch kein Tor geschossen habe."
Heb es dir doch für das Pokalfinale auf.
Hummels (lacht): "Gute Idee! Das mache ich."
Kämst du dann nicht in Gewissenskonflikte? Schließlich bist ja von den FC Bayern ausgeliehen und besitzt dort einen Anschlussvertrag.
Hummels: "Nein. Das größte Ziel ist, dass wir die Bayern schlagen, und ich will einen großen Anteil daran haben. Ich identifiziere mich voll und ganz mit dem BVB."
Das Gespräch führte Johannes Vorspohl